Spannende "kleine Splitter

Die Lesemäuse tauchten mit Gudula Stein in die Vergangenheit ab.

 

Am letzten Freitag, dem 13. Februar (2015), hatten die "Lesemäuse" auf der Lesetreppe der Hattersheimer Stadtbücherei eine ganz besondere Vorleserin. Die geborene Hattersheimerin Gudula Stein las ihnen aus ihrem eigenen Buch "Kleine Splitter - Erzählungen von 1947-1961" vor.

"Hast du das Buch wirklich selbst geschrieben?" oder auch "Sind das wahre Geschichten?", wollten die Kinder immer wieder wissen während sie der Autorin gespannt lauschten.

In "Kleine Splitter" hat Gudula Stein Erinnerungen aus dem "alten Hattersheim" aufgeschrieben. Geschichten, die man ihr als Kind erzählt hat und die sie als Kind erlebt hat. "Vor 67 Jahren bin ich hier in Hattersheim geboren", erzählte sie den Kindern, "meine Oma und meine Uroma haben schon in dem Haus gelebt, in dem ich geboren wurde. Ich bin hier aufgewachsen und kenne noch das ganz alte Hattersheim." Um den Lesemäusen einen Eindruck zu vermitteln, wie sie ausgesehen hat, als sie die Geschichten gehört und erlebt hat, hatte sie sogar ein großes Original-Bild mitgebracht, das ihr Vater Jupp Jost von ihr als Kind im Alter von sechs Jahren selbst gemalt hat und das auch auf dem Titel ihres Buches zu sehen ist: es zeigt ein ernst blickendes Mädchen mit braunen Zöpfen im sommerlichen roten Kleidchen. "Das bist du gewesen? Du warst aber mal niedlich!" fanden die Kinder.

Gudula Stein las ihnen Geschichten von ihrer Uroma vor, die zur Fahrt im familieneigenen Auto - davon gab es zu der Zeit nur zwei Stück in Hattersheim, die Uroma nannte sie "Deiwelszeich" - erst mit vielen guten Worten überredet werden musste und die schon in Eppstein fand "Ach, was ist die Welt so groß"; weiterhin vom "Gock", einem Huhn, welches sich mehrmals seinem Ende im Suppentopf erfolgreich zu entziehen wusste, bis man in der Familie beschloss, es zu verschonen und es mit zwölf Jahren eines natürlichen Todes starb. Auch vom Eis-ess-Wettbewerb mit ihrem Bruder auf den Stufen zur Eingangstür ihres Hauses berichtete sie. Selbstverständlich wollten alle auch die Bilder im Buch ganz genau betrachten.

Die "Lesemäuse" lauschten am letzten Freitag sehr interessiert, der kleine Ausflug in die Hattersheimer Vergangenheit hat ihnen ganz offensichlich viel Spaß gemacht."Als ich am Ende fragte, wie ihnen meine Geschichten gefallen haben, riefen die meisten: ,Gut' und einmal hörte ich auch ,Sehr gut!' ", freute sich Gudula Stein. "Ehrlich gesagt hatte ich großen Respekt, vor den Kindern zu lesen, mehr als vor Erwachsenen. Zum Schluss erzählte mir eine kleine Zuhörerin sogar noch ein Märchen, das sie selbst als Aufsatz für die Schule geschrieben hatte."

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Schriftliche Liebeserklärung

 

... Die Autorin versteht es, die beschriebenen Situationen vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden zu lassen und das Abenteuer Afrika nachfühlbar zu machen. Egal ob sich die Geschichten um einen Feuer machenden Pygmäen oder um einen ungewöhnlichen Zahnarztbesuch drehen, die kurzen Texte machen stets Lust, auch noch die nächste Geschichte zu verschlingen,  sodass man viel schneller als gewünscht auf der letzten Seite der kurzweiligen Lektüre angekommen ist. Die Tränen, die der Autorin am Tag ihrer Abreise über die Wangen kullerten, sind dann auch für den lesenden Reisebegleiter nachvollziehbar, der das Ende der unterhaltsamen Reise höchstens mit der Rückkehr zum Anfang des Buches aufschieben kann.

 Bereichert werden Gudula Steins Erzählungen durch Aquarelle der befreundeten Malerin Edith Monschauer, die selbst schon einmal in Afrika war.  ...

 

Hattersheimer Stadtanzeiger   7.02.2008

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Kenya iko Afrika

 

Gudula Stein aus Hattersheim verbrachte zwei Jahre in Kenia. Einige ihrer Erinnerungen und abenteuerliche Begebenheiten aus dieser Zeit verpackte sie in kurze Erzählungen, wobei jede einzelne durch ein wunderschönes, thematisch passendes Aquarell ergänzt wird.

Lesen, schauen, staunen - ein afrikanischer Traum, der die Sehnsucht weckt.

 

Frankfurter Stadtkurier   1.03.2008

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Eine vergnügliche Lesereise     (Lesung im Nassauer Hof Hattersheim)

 

... Die Welt aus der Sicht eines Kindes. Da können kleine Dinge ganz groß und vermeintlich große Dinge ganz klein sein. Gudula Stein schildert in ihren Erzählungen Vorkommnisse und Erlebnisse ihrer Kinder- und Jugendzeit, der zeitliche Rahmen spannt sich von 1947 - dem Jahr ihrer Geburt - bis 1961. Es sind oft heitere, manchmal auch nachdenkliche und melancholische Episoden einer ereignisreichen Kindheit.

 Die Zuhörer freuten sich und bangten mit, wenn die kleine Gudula aus kindlichem Blickwinkel das Besondere im Alltäglichen schilderte. Zum Beispiel den "Punktekampf" mit ihrem Vater, dem Maler Jupp Jost, der seine Tochter im Alter von fünf Jahren porträtierte.

... "Kleine Splitter " ist ein ungemein authentisches, ein von grundauf ehrliches, persönliches Buch. Das seinen Reiz aus der Tatsache gewinnt, dass es Gudula Stein mit ihren Erzählungen gelingt, ihre Leser zu einer Reise in die eigene Vergangenheit zu ermuntern.

 Und obendrein noch reichlich unbeschwertes Lesevergnügen  bietet.

 

Hattersheimer Stadtanzeiger   10.06.2010

 

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